Projektkurs Klima mit interessanten Gesprächspartnern

Zwei interessante Gespräche konnte der Projektkurs “Globaler Klimawandel – Verstehen und Handeln” in den letzten Wochen führen. Zunächst hatte er Besuch von der Kirchhundemer Klimaschutzmanagerin Jana Willeke. Sie informierte über aktuelle und geplante Projekte, aber auch ganz allgemein über ihre Aufgaben.

Ihre Stelle wird durch Bundesmittel gefördert und besteht vor allem in der Aufgabe, ein integriertes Klimaschutzkonzept für Kirchhundem zu erstellen. Sie erläuterte, dass auf Basis einer Datensammlung und einer anschließenden Auswertung dieses Konzept angepasst werde. Daran seien nicht nur Fachkräfte und Experten, sondern eben auch Bürgerinnen und Bürger beteiligt, weil es wichtig sei, alle mit einzubeziehen. Ein kleiner Teil des Kurses hatte zuvor bereits an der Auftaktveranstaltung für dieses Konzept Ende September teilgenommen und hatte dort einen ersten Einblick in die Abläufe und Strukturen bekommen.

Frau Willeke setzt ihren persönlichen Fokus auf erneuerbare Energien und sie ist der Meinung, dass auch der ÖPNV in Deutschland verbessert werden müsse. Als besonders wichtig empfände sie zudem noch die Bildung über Umwelt in Kindergärten und Schulen, da die jüngeren  Generationen besonders von den klimatischen Veränderungen betroffen sein werden.  In diesem Zusammenhang lobte sie das Engagement des Kurses und ermutigte zur Weiterarbeit. Im Namen des Kurses bedankte sich Peter Peil bei Frau Willeke für ihren Besuch und die Einblicke in ihren Arbeitsalltag sowie für die Beantwortung der teilweise auch recht persönlichen Fragen.

Über ein weiteres Gespräch mit dem Landwirt und Vorsitzenden des Waldbauernverbandes in der Region Olpe, Michael Bieke und dem Forstwirt Raphael Scheckel berichten Nils und Tim Bettendorf und Nils Frankenbach. Mit ihnen traf man sich am angrenzenden Wald unseres Gymnasiums. Dort referierten die beiden Experten über Aufforstungsmöglichkeiten, die Nutzung des Waldes als Energiequelle und mögliche Zukunftsaussichten sowohl für deutsche Wälder allgemein als auch für die gerodeten Flächen an der Hohen Bracht. Es werden nicht alle Freiflächen wieder aufgeforstet wegen der Anfälligkeit für den Borkenkäfer. Über den Wald als grundsätzliche Energiequelle sprachen beide insgesamt positiv. Unterschiedlicher Meinung waren sie jedoch beim Thema Windenergie, denn Herr Scheckel meinte, dass unter Windrädern kein Platz für Aufforstungen sei, denn die Rotorblätter könnten die Baumwipfel beschädigen. Herr Bieke sagte hingegen, dass unter den Rotorblättern genug Platz sei, um Bäume zu pflanzen. 

Das Bild zeigt im Vordergrund die aufgrund der Borkenkäfer-Kalamität gerodete und größtenteils aufgeräumte Fläche Nadelwald und schräg rechts in Hanglage ein kleines Areal mit Birkenbäumen, was nach Kyrill sich selbst überlassen worden war. Dieses Stück Land insgesamt ist im Besitz von Herrn Bieke.

Darüber hinaus wurde dem Kurs der Wandel der Landwirtschaft im Zuge des Klimawandels vor Augen geführt. Auf die Frage, ob aufgrund steigender Temperaturen die Produktion von beispielsweise Kartoffeln und Mais in der Region bleiben könne oder nicht, antwortete Herr Bieke, dass, auch wenn die Agrarproduktion aufwendiger geworden sei, die heimische Wertschöpfung hohe Priorität habe. In Skandinavien könne zwar in Zukunft auch Landwirtschaft möglich sein, jedoch sei die Bodenqualität nicht ausreichend, so der Experte. Auch für dieses hochinteressante Gespräch bedankte sich der Kurs. Besonders freut es sie, dass Herr Bieke und Herr Scheckel bereit sind, für die weitere Kursarbeit und für konkrete Projektarbeiten im Laufe des Schuljahres Ansprechpartner zu sein.