Politisches und unterhaltsames Podium mit Kandidaten

Am Donnerstag, den 12. September, wurde es im Konferenzsaal des Gymnasiums Maria Königin politisch: Die Bürgermeisterkandidaten aus Lennestadt und Kirchhundem stellten sich den Fragen der EF- und Q1-Schüler. Für viele von ihnen ist die Kommunalwahl am kommenden Sonntag die erste Wahl – umso spannender, die Kandidaten einmal direkt vor sich zu haben. Auf dem Podium standen Tobias Puspas (CDU, derzeit Bürgermeister in Lennestadt), Martin Wagner (parteilos, kandidiert ebenfalls für Lennestadt) und Björn Jarosz (CDU, Bürgermeister und einziger Kandidat in Kirchhundem). Gaby Selbach, die dritte Kandidatin in Lennestadt, war verhindert, schickte aber eine persönliche Nachricht an die Schüler. Durch die Diskussion führten die Sozialwissenschaftslehrer Manuel Vormweg und Hanna Reuber.

Die 90 Minuten waren alles andere als trocken: Immer wieder gab es Applaus, auch mal lautes Lachen oder Schmunzeln und vor allem viele interessierte Nachfragen. Rund 180 Schüler und gleichzeitig Neuwähler hörten aufmerksam zu, wie die Kandidaten ihre Positionen erklärten und über ihre Pläne sprachen.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde konnten die Schüler die Diskutanten nicht nur in Bezug auf ihre politischen Haltungen kennenlernen, sondern auch persönliche Einblicke gewinnen: So erzählten sie, was ihnen in Lennestadt/Kirchhundem am meisten fehlt oder wie sie den Abend des 14. September verbringen werden – und gaben damit einen lebendigen Eindruck von ihrer Person, ihrem Werdegang und ihrem Alltag.

Während der Diskussion stand besonders der Bereich der Schule und Bildung im Mittelpunkt: Sollten kleine Grundschulen in den Dörfern unbedingt erhalten bleiben? Wie schnell kann die Ganztagsbetreuung ausgebaut werden? Und wie steht es um die Unterstützung des Gymnasiums Maria Königin? Auch die Digitalisierung war ein Thema – immerhin fließen große Summen in Tablets und diverse Ausstattung.

Danach ging es um Freizeit und Jugend: Alle drei Kandidaten wünschen sich mehr Beteiligung junger Leute. Puspas sprach das Jugendparlament an, Wagner betonte die Bedeutung von Vereinen, Jarosz berichtete von Projekten in Kirchhundem.

Zum Schluss durften die Schüler selbst ran – und stellten konkrete Fragen, die sie persönlich betreffen: Wann wird der Sportplatz in Oberhundem saniert? Was passiert gegen Leerstände in Altenhundem? Warum gibt es so viele Baustellen gleichzeitig? Und: Sollten Handys an Schulen verboten werden? Bei letzterem Punkt gingen die Meinungen auseinander: Wagner und Jarosz waren eher für Einschränkungen, um mehr persönlichen Austausch zu fördern. Puspas hielt dagegen: Regeln ja, aber kein komplettes Handyverbot.

Am Ende hielten alle drei Kandidaten ein kurzes Abschlussplädoyer. Einig waren sie sich darin, dass besonders die Jugendlichen ihre Stimme nutzen, wählen und sich engagieren sollten. Auch Herr Vormweg schloss sich dem Appell an und bedankte sich im Namen der Schule bei den Kandidaten – und vor allem bei den Schülern für ihr Interesse und ihre aktive Teilnahme. Die Podiumsdiskussion war informativ, lebendig und hat gezeigt: Politik kann spannend sein – vor allem, wenn man die Kandidaten direkt befragen darf.

Hanna Reuber (Fotos: Kerstin Sauer und Müserref Erdogan)