Experimente, Kurioses und bayerische Gemütlichkeit

Jonathan Bräutigam (Abitur 2023) berichtet über eine Abschluss-Exkursion nach München:

Was passiert, wenn man 12 Physiker und 5 Techniker auf eine Reise ins ferne und unbekannte München schickt? Als experimentierfreudige Wissenschaftler waren wir natürlich alle sehr gespannt darauf, die Resultate dieses Versuchs zu erforschen und machten uns in der Begleitung von Herrn Walter sowie Herrn Bertels auf den Weg.

Nach einer sechsstündigen, aber dennoch kurzweiligen Zugfahrt fanden wir uns bereits am Münchener Hauptbahnhof wieder, von dem wir zu unserem Hotel am östlichen Stadtrand weiterpendelten. Anfängliche Orientierungslosigkeiten konnten mithilfe von Herrn Walters Ortskenntnissen und der Stadtführung einer freundlichen Studentin ebenfalls schnell überwunden werden. So gewöhnten wir uns an die Münchener U-Bahn-Linien.

Nicht zwingend ausgeruhter, aber umso erfüllter vom Tatendrang machten wir uns am nächsten Morgen auf zum Schülerlabor für Quanten- & Laseroptik („PhotonLab“) der Technischen Universität München. Die Physik der Quanten, welche uns bisher meistens nur in theoretischen Modellen begegnet war, konnten wir hier ganz anschaulich erleben, zum Beispiel durch Versuche zur Musikübertragung per Laserstrahl oder durch futuristische Hologrammprojektionen. Im Anschluss konnten wir ebenfalls einer Führung durch den „Heinz Maier-Leibnitz Forschungsreaktor“ (FRM II) der TU München beiwohnen, die uns einen Einblick in die praktische Anwendung von Neutronenstrahlung in Wissenschaft und Wirtschaft lieferte. Obwohl hier namhafte Unternehmen wie zum Beispiel BMW ihre Produkte testen lassen, konnten wir viele Funktionen der Anlage mit unserem Schulwissen verstehen und dieses so auch noch einmal anderweitig abrunden. Schon in der zweiten Hälfte der Exkursion angelangt, besuchten wir am Folgetag das Deutsche Museum, das mit mehr als 19 interaktiven Ausstellungen weitaus mehr zu bieten hatte, als man an einem einzigen Tag überhaupt bestaunen könnte. In einem der weltweit größten Technikmuseen erlebten wir allerdings nicht nur allerhand Kurioses aus Raumfahrt, Musik und Medizin, sondern erhielten auch ein Exklusivangebot für Schülergruppen: Ein Workshop, der ebenfalls in Zusammenarbeit mit der TU läuft, veranschaulichte uns die Grundlagen von Automatisierungstechnik, indem wir gemeinsam als Gruppe einen Fertigungsprozess aus der Industrie nachentwickeln sollten.

Den letzten vollen Tag der Fahrt widmeten wir daraufhin wieder dem Entspannen. Zugegebenermaßen wurde dies zwar durch einen Anstieg in die Bayrische Gebirgslandschaft eingeläutet, der dafür aber in einer gemütlichen Atmosphäre am Kultur-Kloster Andechs gipfelte. Mehr oder weniger pünktlich machten wir uns zuletzt auf den Weg, um auch das Finale der Fußball Bundesliga nicht zu kurz kommen zu lassen. Unter jubelnde Bayern München Fans gemischt ließen wir den Abend in der Innenstadt ausklingen, bevor nach vier Tagen Exkursion schließlich die Heimreise anstand.

Rückblickend konnten wir uns dann alle darauf einigen, dass wir als Gruppe eine tolle Zeit zusammen gehabt haben, in der sich nicht nur amüsiert wurde, sondern in der wir mit einer ganz anderen Lernumgebung unser bereits erlangtes Wissen neu festigen beziehungsweise vertiefen konnten. Vor allem die Nähe zu praktischen Versuchen, die sich häufig nicht in Schulen selbst realisieren lässt, trug zu diesem Eindruck bei.