„Wir haben viel über die Vereinten Nationen gelernt und konkrete politische Prozesse ausprobieren können“, erklären Moritz Vente und Tom Siepe aus der Jahrgangstufe Q2 des Gymnasiums Maria Königin. Unter dem Namen SiegMUN veranstaltet die Universität Siegen jährlich seit 2009 eine Model United Nations Konferenz oder kurz MUN. Dabei stellen internationale Schüler und Studenten modellhaft die Arbeit der Vereinten Nationen nach und vertreten verschiedene Länder in unterschiedlichen Kommissionen, beispielsweise in der Weltgesundheitsorganisation WHO. Die Veranstaltung findet in englischer Sprache, der Amtssprache der Vereinten Nationen, statt.

Die beiden Abiturienten des Gymnasiums Maria Königin waren bei der letzten Runde dabei.  Pandemiebedingt fand SiegMUN nicht in Präsenz in Siegen, sondern via Zoom-Videocall statt. Die beiden Schüler arbeiteten im double delegate committee mit, das in diesem Fall die Wirtschafts- und Sozialkommission für Westasien (ESCWA) war, allerdings auch die arabische Welt mit Nordafrika umfasste. So kam ihnen die Rolle der Repräsentanten Mauretaniens zu.

Vorab wurden sie in einem rules workshop mit den formalen Abläufen in den Ausschusssitzungen vertraut gemacht. Vor der Eröffnungsfeier stand dann ebenfalls noch ein soft skill training an.

In den Komiteesitzungen und in unterschiedlichen Gruppen berieten sie mit anderen Teilnehmern die Fragen wirtschaftlicher Entwicklung der Region und entwarfen working papers zum Thema. Neben den Reden fanden Verabredungen und Verhandlungen statt, um zu gemeinsamen Positionen aller beteiligten Länder zu kommen. Zwischen den Arbeitsphasen war es den Delegierten möglich bis zu einminütige Reden zu halten, bis dann in der letzten Sitzung über die ausgearbeiteten draft resolutions abgestimmt wurde, die nach einer Mehrheitsentscheidung zu Resolutionen wurden. Mit einer Feier, bei der auch die Gewinner der zuvor abgestimmten Awards bekanntgegeben wurden, endete das Programm.

Über ihr Erfahrungen berichten Tom und Moritz: „Durch die Teilnahme an SiegMUN konnten wir praxisnah die Probleme und Perspektiven von globalen und regionalen Herausforderungen erleben und selbst an möglichen Lösungen mitarbeiten. Man erlernt besser auch andere Standpunkte wahrzunehmen und festigt die Verhandlungssicherheit in der englischen Sprache. Wir sind dankbar für diese besondere Erfahrung, die man sicherlich nicht alle Tage bekommt.“

Das Gymnasium Maria Königin beabsichtigt, auch künftig mit Schülergruppen an dem Projekt teilzunehmen. Annabell Treude, die betreuende Lehrerin für Sozialwissenschaften, meint: „SiegMUN ist für unsere Schüler eine interessante Möglichkeit, politische Bildung und Weltpolitik sehr konkret zu erleben und zumindest im Planspiel mitzugestalten.“