Leitbild

Präambel

Am 13.09.2010 hat Erzbischof Hans-Josef Becker das Leitbild der Katholischen Schulen in Trägerschaft des Erzbistums Paderborn in Kraft gesetzt. Dieses Leitbild soll den Katholischen Schulen in Trägerschaft des Erzbistums Paderborn und den weiteren katholischen Schulen in freier Trägerschaft im Erzbistum eine gemeinsame Orientierung und Ausrichtung geben. Das Gymnasium Maria Königin als vom Erzbistum Paderborn anerkannte katholische Schule in freier Trägerschaft übernimmt dieses Leitbild in Würdigung der Tradition (Ordenstradition) dieser Schule.

Das Leitbild geht davon aus, dass das „Katholische“ das gemeinsame Proprium aller katholischen Schulen ist; dies ist das unterscheidende Merkmal zu anderen Schulen. Unter dieser Voraussetzung werden Kriterien entwickelt, die leitend sein sollen für das konkrete Schulprogramm sowie die immer neue Ver-gewisserung im Schulleben. Das Leitbild erhebt nicht den Anspruch, den Begriff „katholisch“ umfassend und letztgültig auszulegen. Das, was man unter einer „guten Schule“ versteht, vor allem die Erteilung von Unterricht auf der Höhe der jeweiligen fachlichen und fachdidaktischen Standards, soll hier nicht eigens erwähnt werden.
Im Hinblick auf andere christliche Prägungen versteht sich der Begriff „katholisch“ in diesem Leitbild nicht als Abgrenzung, sondern als Präzisierung und Profilierung.
Grundlage ist das Konzilsdokument „Gravissimum educationis“ sowie die Schreiben der „Kongregation für das Katholische Bildungswesen“ und das Schreiben der Deutschen Bischöfe „Qualitätskriterien für Katholische Schulen – Ein Orientierungsrahmen“ (31. Mai 2009).

1. Authentische christliche Spiritualität:

Menschen auf der Suche nach Gott

Katholisch sein bedeutet, als Einzelner und in der Gemeinschaft der Kirche auf der Suche zu sein nach Gott und ihn als den Gesuchten und Ersehnten gleichzeitig in unserer Mitte anwesend zu feiern. Es be-deutet, ihm im Gottesdienst der Kirche und im nächsten Menschen zu begegnen. In einer katholischen Schule machen sich Schüler, Lehrer und auch Eltern gemeinsam auf den Weg, um ihre Verbindung mit Gott und seinem Evangelium zu festigen und zu vertiefen. Aus dieser Verbindung heraus wollen wir die Welt im Geist der Frohen Botschaft neu gestalten. Dabei sind sich alle gegenseitig Vorbild und Ansporn. Alle sind Suchende und gleichzeitig solche, die Einsichten und eine Lebenspraxis gefunden haben. Diese Ausrichtung ist nicht „zusätzlich“, sondern gehört zum Kern dessen, was katholische Schule bedeutet: Schulgemeinde bildet nicht nur eine Lehr- und Lerngemeinschaft, nicht nur eine Erziehungsgemeinschaft, sondern in ihr sind Menschen gemeinsam auf der Suche nach einer immer lebendigeren Beziehung zum Gott der Bibel, der uns in Jesus Christus ein lebendiges Gegenüber geworden ist.

  • Die Schulseelsorge hat einen besonderen Stellenwert im Schulleben. Nach Möglichkeit stellt der Gym-nasium Maria Königin e.V. der Schule einen Priester oder pastoralen Mitarbeiter für Unterricht und Schulseelsorge zur Verfügung. In jedem Fall gibt es in der Schule einen Beauftragten für die Schulseel-sorge. Dieser wirkt an allen wesentlichen Fragen der Schulentwicklung mit.
  • Lehrer ermöglichen durch einen klaren Standpunkt Orientierung und Beheimatung im Glauben. Äußer-lich sichtbar wird dies durch die Teilnahme am Schulgebet zum Tagesbeginn sowie an den Gottes-diensten der Klasse und der ganzen Schulgemeinde.
  • Die regelmäßig gefeierte Eucharistie, vor allem an den wichtigen „Knotenpunkten“ des Schullebens (Aufnahme, Entlassung, Patronatsfest, Schulfest …), ist aus diesem sakramentalen Verständnis heraus unverzichtbar und das Zentrum des Schullebens.
  • Die Gottesdienste sind aus diesem Verständnis heraus „leibhaftig“, im tiefsten Sinn „sakramental“. In der Schule werden Rituale und Gottesdienstformen entwickelt, die den verschiedenen Anlässen im Schulleben zeichenhaft Ausdruck verleihen und so allen Schülern die Möglichkeit eröffnen, was es zu feiern oder auch zu betrauern gilt, mit dem Glauben in Verbindung zu bringen und neue Deutungsmög-lichkeiten aus dem Evangelium zu erhalten.
  • Die Schulgottesdienste haben für alle Stufen sowie für die Schulgemeinschaft einen festen Platz im Stundenplan.
  • Der Schultag beginnt mit einem Gebet in den einzelnen Klassen und Kursen. Bei besonderen Anlässen, die alle bewegen oder betreffen, gibt es die Möglichkeit zu einem Gebet der ganzen Schulgemeinde in der Kirche, zum Beispiel in einer Pause.
  • Für Schüler und nach Möglichkeit auch für Eltern und Lehrer gibt es regelmäßige Angebote zu religiö-ser Orientierung und Besinnung (Besinnungstage, Kollegiumstage, …).
  • Das Kirchenjahr bildet sich sichtbar im Schulleben ab (Gestaltung der Klassen, des Schulgebäudes, der Gottesdienste).
  • Kirchliche Berufungspastoral hat in der Schule einen festen Stellenwert (z.B. bei Angeboten zur Be-rufswahl oder entsprechenden Praktika). Angebote und Anliegen der Berufungspastoral werden von den Lehrern weitergegeben, so dass in der Schule eine Offenheit entsteht, in der Schüler sich für einen kirchlichen Beruf entscheiden können.
  • In der Schule gibt es eigene Räume für Gottesdienst, Gebet und Meditation (Klosterkirche, Meditati-onsraum). Von der Schule aus unmittelbar zugänglich erreicht man die große, künstlerisch ansprechend gestaltete Klosterkirche, in welcher auch die Gottesdienste stattfinden.

2. Die Würde des Menschen:
Verwurzelt in seiner Gottebenbildlichkeit

Katholisch sein heißt, dass der einzelne Mensch als Ebenbild Gottes in Ehrfurcht und Zuneigung zu ach-ten und zu fördern ist.
Das bedeutet: Unsere Schule ist ein Ort, an dem sich alle mit Achtung und Respekt begegnen. Dies ge-schieht in dem Bewusstsein, dass Freiheit und Würde des Einzelnen unabhängig von Alter, Beruf und gesellschaftlicher Stellung ein von Gott selbst geschütztes und uns anvertrautes Gut sind. Katholische Schulen sind entstanden aus dem Auftrag der Kirche, besonders den Armen und Schwachen in der Ge-sellschaft Bildung und Teilhabe zu ermöglichen. Aufgrund unseres Menschenbildes sind wir diesem Auf-trag dauerhaft verpflichtet.

  • Jeder Schüler hat Stärken und Schwächen. Daher ist jeder Einzelne mit seinen Begabungen und seinen Defiziten aufmerksam zu fördern. Schwächere Schüler und Schüler mit Behinderungen erfahren be-sondere Aufmerksamkeit und Förderung und – wenn sie die Anforderungen nicht erfüllen können – be-gleitende Unterstützung.
  • Begabte Schüler erfahren ebensolche Aufmerksamkeit und Förderung (besondere Kurse und Arbeits-gemeinschaften, Ermöglichung von Auslandsaufenthalten, Kontakt zu Universitäten und Instituten, Zusammenarbeit mit Kunst- und Kulturschaffenden, Teilnahme an Veranstaltungen kirchlicher Akade-mien …)
  • Katholische Schule ist entstanden aus dem Auftrag heraus, vor allem den Armen die Möglichkeit von Bildung und Arbeit zu ermöglichen. Bildungsgerechtigkeit ist ein ständig begleitendes Thema im all-täglichen Schulleben (Aufnahmekriterien, Leistungen des Fördervereins für bedürftige Schüler, Silen-tium und Nachhilfe, Förderunterricht …).
  • Die finanziellen Beiträge der Eltern zu Klassen- oder Kursfahrten,
    zu Exkursionen oder religiösen Angeboten sind so gestaltet, dass alle teilnehmen können. Über Hilfen für finanziell schwächere Schüler ist zu informieren (Wahrung der Anonymität).
  • In allen Fächern, die sich mit Gesellschaft, Wirtschaft und Politik befassen, gehört die Sicht auf die Verlierer und die Benachteiligten immer mit dazu. Die Grundsätze der katholischen Soziallehre sind selbstverständlicher Bestandteil.

3. Katholisch:
allgemein, umfassend

Katholisch heißt zunächst: allumfassend, allgemein. Das heißt, dass wir uns in dem Maße, in dem wir uns mit der Kirche am Ort (Erzbistum, Dekanat, Pastoralverbund, Pfarrei) verbunden wissen, auch mit der weltweiten Kirche verbunden fühlen. Die Kirche am Ort bildet das „Rückgrat“ für konkrete kirchliche Arbeit, Gebet und Feste. Im Sinne des pastoralen Konzeptes des Bistums wird die Schule auf der Ebene Pastoralverbund bzw. Pfarrei als ein „pastoraler Ort“ verstanden. Der Gymnasium Maria Königin e.V. ist als „Träger“ der Schule eine fördernde und fordernde Bezugsgröße. Der Horizont „Weltkirche“ bildet für uns eine ständige Aufforderung, unser oft enges Denken zu überwinden und unsere Schule zu einem Ort der Vorbereitung für die Übernahme von Verantwortung in einer Welt zu machen, in der Grenzen eine immer kleinere Rolle spielen.

  • Die Beschäftigung mit anderen Kulturen, mit fremden Sprachen hat auch das Ziel, andere Lebenswei-sen von innen her als Bereicherung zu verstehen.
  • Gastfreundschaft und Schüleraustausch mit anderen katholischen Schulen im Ausland gehören zum Schulleben dazu.
  • Die Schule pflegt einen Austausch mit der Kirche vor Ort. Ehrenamtliches Engagement (Jugendarbeit, Büchereiarbeit) wird in das Schulleben fest eingebunden. Absprachen (z.B. bei der Firmkatechese) fin-den nach Möglichkeit statt. Die Schule beteiligt sich nach ihren Möglichkeiten am Leben der Gemein-den (stellt Räume zur Verfügung, nimmt an Festen teil, fördert Schüler, die sich in Gemeinden engagie-ren …).
  • Kirchliche Traditionen, pastorale Entwicklungen und Entscheidungen finden ihren Widerhall im Schul-leben. Ebenso leistet die Schule einen wichtigen Beitrag zur Pastoral des Erzbistums. Exkursionen, Wallfahrten, Ausstellungen, Feste … sowie Begegnungen mit dem Bischof und seinen Vertretern sind im Schulleben fester Bestandteil. Begegnungen und Kooperationen mit anderen katholischen Schulen sind nach Möglichkeit herbeizuführen.
  • Die jährlichen Aktionen der bischöflichen Hilfswerke finden in Aktionen, Gottesdiensten und im Un-terricht an geeigneter Stelle einen Platz.
  • Die Schüler kennen altersangemessen die Geschichte des Bistums und des ehemaligen Trägers und Schulgründers, des Ordens der Missionare von der Heiligen Familie (MSF).

4. Im Dialog leben:
Katholisch in ökumenischer Offenheit

Katholisch sein heißt, im Dialog zu leben. Das II. Vatikanische Konzil hat dem Dialog mit der Welt, mit den Christen anderer Konfessionen, mit dem Judentum und allen Religionen große Bedeutung zugewie-sen. Weil Gott selber in sich dialogisch ist (Geheimnis der Dreifaltigkeit) und in seinem Wort den Dialog mit der Welt aufgenommen hat, darum ist unser Glaube ganz wesentlich verwiesen auf Gespräch und Austausch. Das heißt, unsere Schulen sind profiliert katholisch in ökumenischer Offenheit.

  • Die Begegnungen mit anderen christlichen Konfessionen und mit den Religionen, die am Ort vertreten sind, haben einen festen Platz im Schulleben. Die Anliegen der Ökumene zeigen sich im Schulleben und werden gefördert.
  • Schüler wissen und üben ein, wie man sich in Gottesdiensten verhält und wie man anderen Konfessio-nen und Religionen respektvoll und angemessen begegnet.
  • Die Schule nimmt – im Rahmen des durch den Trägerverein Vorgegebenen – Schüler anderer christli-cher Konfessionen, anderer Religionen und Schüler ohne Konfession auf.
  • Im Sinne eines Dialoges „mit der Welt“ setzen sich Schüler und Lehrer auch mit den Positionen nicht-gläubiger Menschen auseinander.

5. Der Mensch:
Einheit von Leib, Seele und Geist

Katholisch sein heißt, den Menschen als eine Einheit von Leib, Seele und Geist zu sehen. Die christliche Lehre vom Menschen sieht ihn als Einheit und Ganzheit. „Der Mensch hat nicht Leib und Seele, er ist Leib und er ist Seele und Geist.“ (Katholischer Erwachsenenkatechismus) Der Leib ist Ausdrucksform der Seele – die Seele ist nicht zu denken ohne Bezogenheit auf den Leib. Vor allem im Tun Jesu an den Men-schen wird deutlich, dass das Heil immer dem ganzen Menschen gilt. Es gibt keine Seelsorge ohne „Leibsorge“ und umgekehrt. Nimmt man diese Grundwahrheit unseres Glaubens ernst, gelangt man zu wichtigen und sehr konkreten Konsequenzen für eine katholische Schule.

  • Die Schule legt einen besonderen Schwerpunkt auf eine ganzheitliche Erziehung. Fächer wie Kunst, Musik, Sport, Literatur (Theater) sind weder Rand- noch reine „Nebenfächer“. In all diesen Bereichen werden Schüler gefördert. Diese Förderung wird durch das Angebot freiwilliger AG’s (Theater, Musik, Kunst, Sport) noch intensiviert.
  • Auf die Versorgung der Schüler legt die Schule großen Wert. Was in den Pausen und mittags angebo-ten wird, wie die Räume gestaltet sind, in denen Essen und Ausruhen stattfinden, welchen Stellenwert gemeinsames Essen hat (bis hin zum Tischgebet) wird gemeinsam in christlicher Verantwortung über-legt und geplant. Den Schülern wird der richtige Umgang mit Lebensmitteln und ihre Wertschätzung vermittelt.
  • Gesundheitserziehung sowie ein vielfältiges Netz von Angeboten in Krisensituationen (Krankheit, Suchtverhalten, Mobbing, psychische Krisen …) sind unerlässlich. Die Schule nutzt bestehende Ein-richtungen der Caritas und ähnlicher Träger zur Beratung und Prävention, pflegt regelmäßige Kontakte dorthin und macht sie den Schülern und Eltern bekannt.
  • Eine besondere Förderung von Jungen und Mädchen, altersentsprechend und bei Bedarf auch in ge-trennten Gruppen oder Klassen, gehört zum Förderkonzept der Schule.
  • Der Schulträger fördert Schüler, Lehrer und Eltern durch die Schulpastoral und Schulsozialarbeit. Gesundheit, Wohlergehen und spirituelle Entwicklung aller am Schulleben Beteiligter werden durch be-sondere Angebote unterstützt. Der Träger verweist u.a. auf die Angebote des Erzbistums.

6. Die Welt als Schöpfung:
Zur Verantwortung bereit sein

Katholisch sein heißt, die Schöpfung grundsätzlich positiv zu bewerten. Aus der Tradition heraus ist das Katholische bestimmt von einer umfassenden Freude am Leben und an der Güte der Welt. Mensch und Welt sind ein Geschenk Gottes und sprechen zeichenhaft von ihm. Der Mensch ist Sachwalter Gottes in dieser Welt und muss sich ihm gegenüber verantworten. Die Welt gehört nicht uns. Unser Auftrag ist, sie zu „bewahren und zu behüten“. An unseren Schulen sollen junge Menschen, die später einmal in unter-schiedlichen Bereichen Verantwortung tragen werden, auf diese Aufgabe vorbereitet werden.

  • In allen Fächern, die sich mit Mensch und Natur beschäftigen, sind diese nicht allein Unterrichtsgegenstand. Sie sind Schöpfung, in der die Schönheit und Größe Gottes aufleuchten. Das bedeutet Erziehung zur Ehrfurcht vor der geschaffenen Welt.
  • Die Schüler werden zu einem verantwortungsvollen und sparsamen Umgang mit allen natürlichen Ressourcen angehalten und erzogen. Kosten und Größenordnung des Energieverbrauches der Schule werden für alle transparent gemacht.
  • Die Schule hat ein eigenes Konzept für den Umgang mit Energie und Müll. Im Rahmen dieses Konzeptes nehmen Lehrer wie Schüler Pflichten wahr. Bei der Versorgung der Schulgemeinde sind auch ökologische Aspekte zu berücksichtigen.
  • Im gesamten Bereich der Versorgung der Schulgemeinde (Cafeteria, Eine Welt Laden) sind ökologi-sche Aspekte (Herkunft der Lebensmittel, Produktionsbedingungen) mit zu berücksichtigen.
  • In der Schule gibt es regelmäßig Feste, in denen die einzelnen Gruppen, aber auch die gesamte Schul-gemeinde sich immer wieder zusammenfinden, in denen der Einzelne sich als Teil der Schulgemeinde erlebt und sich an ihr freuen kann. Dazu gehört auch das Feiern von besonderen Erfolgen und Leistun-gen. Darunter werden nicht nur Leistungen in einzelnen Unterrichtsfächern verstanden. Auch besonde-re künstlerische Leistungen oder besonderes soziales oder kirchliches Engagement sind angemessen hervorzuheben.
  • Aktionen und Initiativen kirchlicher und kirchennaher Gruppen in den Verantwortungs-bereichen Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung haben nach Möglichkeit einen Raum im Schulleben und werden gefördert.

7. Zum Guten befähigen:
Zur Liebesfähigkeit führen

Katholisch sein heißt, dass der Mensch zum Guten fähig ist und zum Guten ertüchtigt werden kann. Erstes Erziehungsziel ist daher, Menschen in einem umfassenden Sinn zur „Liebesfähigkeit“ hinzuführen. Dazu gehört zunächst, ein festes Bewusstsein von der eigenen Würde und dem eigenen Gut-Sein zu erlangen. Dazu gehört aber auch, den Anderen als Gabe und Aufgabe zu erkennen. Das Programm der Bergpredigt liegt im weitesten Sinn unserem erzieherischen Handeln zugrunde. Zentral ist die Verantwor-tung für die Hilfsbedürftigen. Zur Liebesfähigkeit führen bedeutet, jungen Menschen diese vorzuleben und sie dazu anzuleiten, soziale Verantwortung wahrzunehmen und eigene Talente für Not leidende ein-zelne Menschen sowie die Gemeinschaft einzusetzen.

  • Die Frage nach Schuld, Versagen und Versöhnung erfährt besondere Aufmerksamkeit. Pädagogische Maßnahmen sind so gestaltet, dass sie Schüler stärken und ermutigen. Im Sinne einer Erziehungsgemeinschaft wird die Mitverantwortung der Eltern für die positive Entwicklung ihrer Kinder gefordert und unterstützt.
  • Eine Streitkultur und Streitschlichtung (Mediation), bei der die Schüler beteiligt sind, sind selbstver-ständlich.
  • Die Schule führt – vorzugsweise in sozialen Projekten – die Schüler an aktiv gelebte Solidarität und Mitmenschlichkeit heran.
  • Die Schule kooperiert nach Möglichkeit mit den umliegenden Grundschulen und bietet Nachhilfe, Le-separtnerschaften, Freizeitaktivitäten o. ä. an.
  • Christsein heißt nicht, unpolitisch zu sein. Christen mischen sich ein in Politik und Gesellschaft. Die Schule und der Unterricht legen dazu das Fundament in wissenschaftlicher Auseinandersetzung und Einübung politischer Verhaltensweisen in den Mitwirkungsgremien der Schule und in der Gesellschaft.
  • Aufgaben der Schulgemeinschaft werden von Schülern, Lehrern und Eltern nach Möglichkeit gemein-sam bewältigt. Jeder Einzelne hat im Rahmen des Ganzen Pflichten zu übernehmen und zu erfüllen, deren Einhaltung konsequent eingefordert wird. Zu diesen Pflichten gehört selbstverständlich auch die Teilnahme an den Schulgottesdiensten.
  • In der Erziehungspartnerschaft bzw. -gemeinschaft ist eine regelmäßige Kommunikation zwischen Lehrern und Eltern selbstverständlich und geregelt. Eltern und Schüler werden bei allen wichtigen Themen beteiligt. Dazu gehören Bildungsveranstaltungen ebenso wie religiöse Impulse und regelmäßige Informationen.
  • Für viele Schülerinnen und Schüler besteht die Bindung an die Schulgemeinde über den Schulabschluss hinaus. Die Schule fördert dies durch eine aktive Ehemaligenarbeit (Treffen, Ehemaligenverein, Einbindung in das Förderkonzept …).