Große Dachflächen mit modernen Solarkollektoren, intelligente, energiesparende Heizungs- und Lüftungssysteme und Schüler, denen der Klimaschutz ein wichtiges Anliegen ist, nicht nur in der Schule – Maria Königin als schöpfungsgerechte und klimaschonende Schule, die als Umweltschule zertifiziert ist. Für die katholische Schule ist die Bewahrung der Schöpfung ein zentrales Anliegen und dies zeigt sich an vielen Stellen im Schulalltag. Das klingt wie ein Traum aus einer anderen Welt und das ist es auch noch.
Bereits im März 2009 haben sich Schüler, Eltern und Lehrer zusammengefunden, um diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Der Arbeitskreis Energie und Umwelt erarbeitete mit Unterstützung von Architekt Andreas Eickelmann ein Konzept, mit dem unser Gymnasium Schritt für Schritt zu einer umweltfreundlicheren Schule verwandelt wird.
Als erste Maßnahme wurde zunächst einmal das Gebäude und der Energieverbrauch für Heizung und Strom ermittelt. Dazu wurden in Klassen Messgeräte angebracht, die die Raumtemperatur dokumentieren und so wichtige Daten für eine energetische Bestandsaufnahme liefern. Die Erneuerung der Heizungsanlage ist erfolgt und trägt zu einer deutlichen Verbesserung der Klimabilanz bei.
Besonders wichtig ist schließlich das Bewusstsein von Schülern, Eltern und Lehrern für Fragen des Klimaschutzes zu wecken und ein entsprechendes Verhalten einzuüben. Außerdem wird versucht, Themen wie Klima- und Umweltschutz fächerübergreifend zu unterrichten und die Unterrichtsinhalte aufeinander abzustimmen.
Für das Engagement im Bereich Klima und Energie wurde unser Gymnasium als „Schule der Zukunft – Bildung für Nachhaltigkeit“ im Jahr 2012 und 2015 ausgezeichnet.
Als nächster wichtiger Schritt wurde durch den Schulträger eine Photovoltaikanlage geplant, die dann im Jahr 2022 realisiert werden konnte. Die StudING Braunschweig GmbH – ein Planungsbüro bestehend aus Studierenden der TU Braunschweig – erhielt den Auftrag zur Erstellung einer Analyse. Diese wurde dann unter dem Titel „Wirtschaftlichkeits- und CO2-Ersparnisanalyse von Solaranlagen an dem Maria Königin Gymnasium“ übergeben. Das Ziel der Planungen war es, mit einer PV-Anlage einen möglichst großen Teil des vom Gymnasium Maria Königin benötigten Stroms vor Ort CO2-neutral zu produzieren.
Die Umsetzung war aber aufgrund der besonderen Stellung des Schulträgers als Ersatzschulträger und gemeinnütziger Verein nicht ganz einfach. Daher war der Trägerverein sehr glücklich, dass er die Fa. It’s Time GmbH als Betreiber der Anlage gewinnen konnte.
Nach intensiven Vorbereitungen und Planungen startete die Aktion kurz vor den Sommerferien 2022. Parallel zum Aufbau eines neuen Daches erfolgte die Montage der Unterkonstruktion für die Befestigung der Photovoltaikmodule. Ebenso wurden die Stringleitungen verlegt, also die Leitungen, die später immer 20 Photovoltaikmodule verbinden und den durch die Sonne erzeugten Strom zu den Wechselrichtern leiten.
Die Photovoltaikanlage des Gymnasiums Maria Königin umfasst insgesamt 260 Module mit einer Gesamtleistung von 99,57 kWp und zwei Wechselrichter mit je 50 kW Einspeiseleistung. Die Anlage wird in einem durchschnittlichen Sonnenjahr ca. 90.000 kWh regenerativen Strom erzeugen (zum Vergleich: das ist Strom für ca. 20 Einfamilienhäuser mit je einem Vier-Personen-Haushalt), wovon ca. 70% durch das Gymnasium Maria Königin selbst verbraucht werden.
Schüler des Physik-Leistungskurses beteiligten sich beim Aufbau der Anlage. Damit kann das Gymnasium Maria Königin nicht nur CO2-neutralen Strom produzieren, sondern auch ganz praktisch seinen Schülerinnen und Schülern diese zukunftsweisende Technik näherbringen.
Ein weiterer Schritt erfolge dann im Jahr 2022 mit der Teilnahme am Pilotprojekt des Landes NRW „nachhaltige Schule“. An einer sechsteiligen Fortbildung nahmen die Kolleginnen und Kollegen Jennifer Stahl, Dorothee Perlicki, Ansgar Kaufmann, Julian Scherer und Manuel Vormweg teil. Im Rahmen der Fortbildung fanden auch zwei Treffen mit Eltern- und Schülervertretern statt, bei denen weitere Ideen entwickelt wurden. Ein kleines Ergebnis dieser Treffen ist eine Veränderung im Angebot der Cafeteria mit dem Verzicht auf Plastikverpackungen und Süßigkeiten.
Parallel entwickelte ein Projektkurs „Klimawandel“ mit Peter Peil ein neues Konzept zur Mülltrennung und stattete die Klassen- und Kursräume mit einem neuen Mülltrennungssystem aus.
Viele kleine und wohl auch mühsame Schritte werden weiter nötig sein, um den Traum einer nachhaltigen Schule Maria Königin zu realisieren. Der AK Nachhaltige Schule wird daran weiter arbeiten und hofft auf viele, die den Weg mitgehen.
Informationen zum Arbeitskreis gibt es bei Ansgar Kaufmann. Hier können sich auch interessierte Eltern und Schüler melden.