Jung und modern, experimentierfreudig und weltoffen – diese Eigenschaften verbindet man nicht unbedingt mit der Kirche.
Als Gymnasium Maria Königin wollen wir aber eine Junge Kirche mit genau diesen Eigenschaften sein.
Wir wollen ausprobieren, wie die Begegnung von jungen Menschen mit dem Evangelium jugendgemäß gelingen kann. Die Auseinandersetzung mit Fragen des Glaubens, soziales Engagement und die Feier von Gottesdiensten spielen dabei eine wichtige Rolle. In unserer Schule soll spürbar sein, dass die frohe Botschaft Jesu für junge Menschen Orientierung und Hoffnung sein kann.
Umgekehrt sind wir aber auch davon überzeugt, dass die Kirche gerade von der prophetischen Kraft junger Menschen lernen kann und von diesen eine Erneuerung ausgehen kann.
Junge Kirche soll an unserer Schule daher spürbar sein:
- in einem Religionsunterricht, der von der befreienden Botschaft Jesu und der Liebe Gottes erzählt, der aber auch Raum gibt für Fragen und Kritik;
- in Unterrichtsfächern immer dann, wenn es um grundlegende Fragen des Menschseins und der Ethik, der Lebensorientierung und den Einsatz für den Nächsten geht;
- in Angeboten der Schulpastoral von Gebet über Gottesdienst bis zu sozialen Aktionen, orientiert an der Lebenswelt und den Ideen der Schüler und Schülerinnen, am Kirchenjahr und kirchlichen Traditionen
- im Projekt „Junge Kirche“ mit jugendgemäßen Gottesdiensten, Aktionen, Wallfahrten, Fahrten zu Katholikentagen und vielem mehr;
- im Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden, im Projekt Servir, in der Zusammenarbeit mit kirchlichen Einrichtungen und Hilfswerken;
- in der Klosterkirche Maria Königin, die mehr und mehr zu einer Jugendkirche werden soll.
Wir orientieren uns dabei am Leitbild katholischer Schulen und an der Idee der „Jungen Kirchen“, wie sie Bischof Franz-Josef Bode formuliert:
„Jugendkirchen sind spannend, weil sie Jugendlichen einen Kirchenraum, einen sakralen Raum für ihre Darstellungs- und Ausdrucksformen zur Verfügung stellen, so dass diese ihre eigenen Form und Erfahrung von Sakralität entwickeln“ und „an der Transzendenz kratzen“ können.
Das Prinzip der Jugendkirchen ist einfach: Jugendlichen wird ein Kirchen-Raum gegeben, so dass diese Jugendlichen der Kirche mehr Raum geben können.
Im Johannes-Evangelium formuliert Jesus sein eigenes Ziel mit den Worten „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben“ (Joh. 10,10).
Das Gymnasium Maria Königin soll als katholische Schule in der bewussten Nachfolge Jesu Christi ein Ort sein, an dem junge Menschen zur „Fülle des Lebens“ wachsen können.
Dies gelingt, wenn wir unsere Schule so gestalten, dass sie erfahrbar wird als
- ein Ort der Orientierung, an dem aus dem christlichen Glauben heraus das Fragen nach Sinn und Ziel des menschlichen Lebens und des Lebens der Gesellschaft wachgehalten wird;
- ein Ort der Solidarität und Nächstenliebe, an dem untereinander und für andere die je eigene Verantwortung bejaht und akzeptiert wird;
- ein Ort der Freiheit, an dem erfahren werden kann, dass Freiheit und Bindung, Selbstentfaltung und Verbindlichkeit nicht Gegensätze sind, sondern sich gegenseitig bedingen und genau dieser wechselseitige Bezug für ein gelingendes Leben wichtig ist;
- ein Ort der Hoffnung, an dem Perspektiven gesucht werden für eine sinnvolle Gestaltung gesellschaftlichen Zusammenlebens und an dem bei dieser Suche der Blick über das heute hinaus geöffnet wird.
Wir sehen diese Arbeit auch in der Tradition des Ordens der „Missionare der Heiligen Familie“, die unsere Schule gegründet und über Jahrzehnte durch ihren persönlichen Einsatz geprägt haben.