Gebete und Impulse

“Leid und Liebe” –  Kreuzweg in der Klosterkirche

Der Kreuzweg in unserer Klosterkirche zeigt in eindrucksvollen Bildern
die Stationen des Leids.
Für die 4. Station findet sich ein Bild, in dem Maria ihren Sohn Jesus küsst.
Überschrieben ist die Station mit Leid und Liebe.

Gerade in diesem Jahr erleben auch wir in unterschiedlicher Form Leid. Wir dürfen keinen Kontakt haben, fühlen uns einsam. Viele haben große finanzielle und wirtschaftliche Sorgen und nicht zuletzt sind manche krank und vom Virus in ihrem Leben bedroht.

Aber auch die Liebe zeigt sich in vielen Aktionen zur Hilfe und zur Unterstützung gerade der sogenannten Risikogruppen.
Eine frühere Klasse 9 hat den Kreuzweg in der Klosterkirche mit Texten versehen.
Zu dieser Station schreiben sie:

“Tagtäglich gibt es Situationen,
in denen unsere Freunde und Bekannten
Hilfe, Rat oder einfach ein offenes Ohr brauchen.
Leider sind wir oftmals zu sehr mit uns selbst beschäftigt,
um das zu bemerken. …

Großer Gott, gib uns die Kraft,
unseren Mitmenschen zu helfen
und sie zu trösten,
wenn es ihnen schlecht geht.
Schenke auch uns Menschen,
die uns zur Seite stehen,
immer dann, wenn wir Unterstützung brauchen.

 

Nun folgen zwei Texte, die Pfarrer aus unserer Region geschrieben haben:

„Hands up and hope!“ – Gedanken zum Osterfest von Pfarrer Stepahn Schröder

Hands up and hope

 

„Wo sind die Jünger?“Gedanken von Ludger Wollweber, 26.03.20

Wo sind die Jünger

 

Ostern unter den Vorzeichen von Corona

(Gebetstext unseres ehemaligen Referendars Christoph Scheppe)

Das, was normal war, gibt es nicht mehr.
Der Alltag vorbei,
eine neue Situation,
ungewohnt, anders,
beängstigend und unsicher.
Die Konsequenz:
Rückzug ins Private,
Versammlung im kleinsten Kreis,
nur die engsten Freunde zusammen.
Allein.
Abgeschottet.

So ging es den Jüngern nach Jesu Tod.
So geht es uns heute.

In diese Situation hinein bricht Ostern,
die Botschaft der Auferstehung Jesu:
Ich bin bei euch!
Du bist nicht allein!
Alles wird gut!
Krankheit und Tod haben nicht das letzte Wort!

Für die Jünger wird dadurch
Veränderung möglich,
Gemeinschaft spürbar,
Zukunft greifbar.

Heute,  Ostern 2020,
ist die Botschaft Jesu aktueller denn je.
Der Blick auf ihn und seine Jünger
kann uns Mut machen.

Ostern 2020,
ganz anders,
ganz neu
bekommt die Botschaft der Auferstehung
für mich neue Bedeutung.

(Christoph Scheppe)

 

Solidarisches Gebet in Zeiten von Corona

 Mögen die, deren Alltag nun Einschränkungen unterliegt,
sich an die erinnern, deren Leben bedroht ist.

Mögen die, die zu keiner Risikogruppe gehören,
sich an die erinnern, die am stärksten verwundbar sind.

Mögen die, die den Vorteil von Heimarbeit haben,
sich an die erinnern, die sich Kranksein nicht leisten können und zur Arbeit müssen, um ihre Miete zu bezahlen.

Mögen die, die eine flexible Kinderbetreuung haben, wenn Schulen und Kitas geschlossen sind,
sich an die erinnern, die diese Möglichkeit nicht haben.

Mögen die, die Reisen absagen müssen,
sich an die erinnern, die keinen sicheren Zufluchtsort haben,

Mögen die, die etwas zurückgelegtes Geld in den Turbulenzen des Börsenmarktes verlieren,
sich an die erinneren, die gar keine Rücklagen haben.

Mögen die, die zu Hause in Quarantäne bleiben müssen,
sich an die erinnern, die kein Zuhause haben.

Während Furcht sich unseres Landes bemächtigt,
lass uns auf Liebe setzen.

Wenn wir uns körperlich nicht in den Arm nehmen können,
lass uns andere Wege finden, wie wir an unsere Nächsten weitergeben, dass Gott uns umarmt.
Amen.

(Cameron Wiggins Bellm)

 

Untergangsstimmung

eine unsichtbare sintflut
bricht über uns herein

reißt sichtbar
unseren alltag mit sich

und das rettungsboot
so archeuntypisch

heißt zuhause
heißt mitgefühl

heißt alleinsein
und zusammenhalt

doch völlig egal
was noch kommt

die olivenzweigtaube
ist schon unterwegs

 

Gebete für die persönliche Andacht

Gebete in Zeiten von Corona PR Kirchhundem