Besuch der bekannten Jugendbuchautorin Hanna Jansen

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Literarischer Herbst Lennestadt“ der öffentlichen Büchereien besuchte die bekannte Jugendbuchautorin Hanna Jansen an diesem Montag unsere Schule.

Den fast hundert Schülern der Jahrgangsstufe 8 präsentierte sich eine engagierte Schriftstellerin, die nicht nur mit ihren Werken, sondern auch mit ihrem sonstigen Wirken Blicke weit über den normalen Alltagshorizont hinaus ermöglichte. So lernten die Achtklässler ihr Buch „Herzsteine“ kennen, das sich mit den persönlichen Folgen für die Überlebenden des Völkermordes in Ruanda in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts beschäftigt. Hanna Jansen las nicht nur Passagen aus diesem Buch rund um die Hauptfigur, den 16-jährigen Sam, vor, sondern machte auch ihre persönlichen Bezüge zu diesem Thema deutlich: Sie adoptierte mehrere Bürgerkriegswaisen aus Ruanda und die genauen Schilderungen in diesem atmosphärischen Werk beruhen darauf, dass sie mit einer dieser Waisen Ruanda und die Hauptstadt Kigali sowie die Gedenkorte des Völkermordes besuchte. Die Schülerinnen und Schüler waren sichtlich ergriffen von der Thematik und lauschten gebannt den vorgelesenen Textpassagen.

Hanna Jansen gab den Schülerinnen und Schülern immer wieder die Möglichkeit, Fragen zu ihren Büchern, ihrem Leben und der Arbeit als Schriftstellerin zu stellen, was diese auch eifrig nutzten. Es entwickelten sich daraus interessante Gespräche, in denen die Achtklässler ihre eigenen Leseerfahrungen und –interessen schilderten.

Zum Abschluss stellte die Autorin ihr berühmtes und mehrfach ausgezeichnetes Werk „Über tausend Hügel wandere ich mit dir“ vor, dass sich ebenfalls mit dem Völkermord in Ruanda beschäftigt und bereits in mehrere Sprachen übersetzt wurde. Es schildert die Erlebnisse ihrer Adoptivtochter Jeanne, die als einzige Überlebende ihrer Familie den schrecklichen Gräueltaten entkommen konnte. Für die Schülerinnen und Schüler endeten damit bewegende eineinhalb Stunden, die sie sicher nicht so schnell vergessen werden.

Titus Birkner