Seit 2012 unterstützt der Servir e.V. den Aufbau einer Krankenstation und einer Grundschule im kenianischen Pundamilia. Problematisch ist noch Versorgung mit sauberem Trinkwasser. Bisher wurde über große Wassertanks das Regenwasser der regenreichen Monate April und Mai gesammelt. Allerdings sind die Regenmengen schwer abschätzbar und unterliegen starken jährlichen Schwankungen. Unabdinglich war daher die Einrichtung einer Tiefenbohrung, welche Ende letzten Jahres vorgenommen wurde. Finanziert wurde das Vorhaben über die ProCent-Initiative der Daimler AG.
Die Hoffnung auf sauberes Wasser war groß, aber sie wurde gedämpft als ein erhöhter Salzgehalt festgestellt wurde. Daher hat sich der Servir e.V. auf die Suche nach einer passenden Entsalzungsanlage gemacht und ist auf Aquaba gestoßen. Hinter dem jungen Start-Up Aquaba verbergen sich Studenten und Absolventen der Technischen Hochschule Deggendorf, die ein Entsalzungsmodul entwickelt haben, welches gleichzeitig simpel im Aufbau, besonders günstig in der Anschaffung und effizient im Output ist. Die Gruppe um Raphael Wagensonner, Christoph Dobler, Dmitrij Medvedev und Niclas Dehmel besuchten das Gymnasium Maria-Königin, um den Mitgliedern des Servir e.V. ihr Konzept der Wasserentsalzung zu präsentieren. Mit im Gepäck der Prototyp ihres Entsalzungsmoduls, der bei strahlendem Sonnenschein seine Funktionsweise unter Beweis stellte, und detaillierte Untersuchungsergebnisse, die im Zuge der Abschlussarbeiten zur Anlage gesammelt und dokumentiert wurden.
Auf die anwesenden Lehrer und Mitglieder machten die motivierten Jungunternehmer sowie deren Technologie einen sehr positiven Eindruck. Das Unternehmenskonzept der Gründer sieht vor, lokale Betriebe in ihrer Technik zu schulen, so dass diese dann später selbstständig die Entsalzungsmodule vor Ort fertigen und warten können. Der langjährige Partner Don Bosco in Makuyu, welcher dem Servir e.V. stets unterstützend beim Aufbau seines Projektes in Kenia zur Seite stand, bietet mit seiner Berufsschule und seinen Werkstätten nahezu perfekte Voraussetzungen für solch ein Konzept. Die Finanzierung von Aquaba ist aktuell für ein Jahr durch das Exist Gründerstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie sowie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds sichergestellt, so dass dem Servir e.V. keine Kosten entstehen.
Inzwischen wurden alle Kontakte hergestellt und Absprachen getroffen. Gemeinsam mit Aquaba wird der Servir e.V. nun ein Pilotprojekt in Pundamilia starten. Im November diesen Jahres wird mit der lokalen Beschaffung von Teilen, der Ausbildung der Handwerker vor Ort, der Montage von wenigen Modulen und deren Betrieb unter lokalen Bedingungen begonnen. Wenn die Funktionsweise und Wasserqualität stimmt, wird in einer zweiten Phase Anfang nächsten Jahres die Anlage allein mit Hilfe der lokalen Werkstätten auf den tatsächlichen Bedarf skaliert werden.
Solch eine Hilfe zur Selbsthilfe begeistert, meint der Servir e.V.
Birgitt Mevenkamp