Nachhaltige Ernährung ist wichtig

„Der Weg zu Gesundheit und Wohlbefinden führt durch die Küche.“ Ausgehend von dieser Erkenntnis beschäftigte sich im Rahmen der Projektwoche „together for future“ am Gymnasium Maria Königin eine Gruppe mit dem Thema Nachhaltige Ernährung.  Das Thema war sehr beliebt, so dass längst nicht alle Interessierten teilnehmen konnten.

Der Schwerpunkt des Projektes lag auf der Zubereitung vegetarischer, meist sogar veganer Gerichte. In kleinen Gruppen wurde geschnibbelt und gekocht. Unter der Leitung der Ernährungscoachin Eva Hennes und der Lehrerinnen Ute Fröhlich, Ilse Beul und Dorothee Müller wurde zunächst mit einfachen Mitteln eine Indoor- und sogar eine Outdoor Küche geschaffen. Eva Hennes, die mit ihrer mobilen Küche häufig in Kindergärten, Schulen und Firmen zu Gast ist,  hatte die wichtigsten Dinge aus Ihrer Kurs- und Beratungsküche „clever essen“ in Kirchhundem-Flape mitgebracht und ein mobiler Herd des benachbarten Jugendhofes stand auch zur Verfügung.

Möchte man nachhaltig kochen ist bei der Zusammenstellung von Rezepten zu beachten, dass man saisonale und regionale Produkte verwendet, die Lebensmittel pflanzenbetont auswählt und so wenig Verpackung wie möglich nutzt, am besten natürlich keine. Passend zu diesen Grundsätzen besuchten die SchülerInnen am ersten Tag die Agraringenieurin und Umweltpädagogin Anita Jung in ihrer Gärtnerei in Langenei, die die Grundsätze der Biolandwirtschaft vorstellte, zum Beispiel wie wichtig torffreie Erde und Biosaatgut sind. Sie berichtete von den täglichen Pflichtarbeiten in einer Gärtnerei und von dem straffen Terminkalender, den die Pflanzen vorgeben. Alles im allen wurde den Schülern klar, wie viel Arbeit und Zeitaufwand hinter dem Anbau von Biogemüse steckt. Weiter lernten sie, dass man von einer Pflanze meist alles essen kann, so zum Beispiel die Blätter der Kohlrabi.

Da eine Gärtnerei im Sauerland Mitte Juni noch nicht in großen Mengen ernten kann, ging es weiter in verschiedene Geschäfte, um alle notwendigen Lebensmittel zu besorgen. Im Supermarkt wurde überlegt, ob es besser ist die konventionell erzeugte Gurke ohne Plastikverpackung oder die Bio-Gurke mit Plastik zu kaufen. Allen wurde schnell klar, dass man bei jedem Lebensmittel abwägen kann, was die nachhaltigere Wahl ist. Im Bioladen stellte man fest, dass es dort ein anderes, etwas strengeres „Bio“ gibt als im Supermarkt.

In den folgenden Tagen wurden von Frau Hennes eigens kreierte vollwertige Rezepte gekocht. „Knackig bunte Salate“, „Frische Frühstücksideen“, warme Gerichte aus Gemüse und Hülsenfrüchten und zum Abschluss Haferwaffeln mit selbstgemachter Erdbeermarmelade standen auf dem Plan. Die Erdbeeren kamen natürlich frisch vom Feld.

Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Kohl, Rote Bete: Lebensmittel, von denen die meisten leider denken, dass Kinder und Jugendliche sie nicht mögen, wurden verarbeitet und mutig probiert. Genau das ist richtig, so Eva Hennes: „Es gibt Lebensmittel, mit denen wir uns erst beim zweiten, dritten oder noch späteren Kontakt anfreunden. Unser Geschmack entwickelt sich im Laufe des Lebens.“

Zwischendurch recherchierten die Schüler zu nachhaltigen Themen, wie dem Saisonkalender zu Gemüse- und Obstsorten und zu Direktvermarktern, von denen es im Sauerland leider nur wenige gibt. Eine Gruppe beschäftigte sich auch mit Gütesiegeln und stellte fest, dass es bei „Bio“ Unterschiede gibt. So sind die Anforderungen von Demeter und Bioland deutlich höher als die des Euro-Biosiegels. Eine andere Gruppe schließlich verglich Kuhmilch mit verschiedenen Pflanzendrinks. Der Haferdrink siegte, weil er nicht „pupst“ und kaum CO2 erzeugt.

Für Eva Hennes war die Mitarbeit in der Projektwoche ein Herzensanliegen. „Ich möchte Kinder und Jugendlich in die Küche bringen und über das Tun für nachhaltige Ernährung begeistern. Essen heißt fühlen, riechen, schmecken, tasten. Das geht am besten beim Kochen.“ Daher bietet sie in Ihrer Küche mit großer Leidenschaft Kochevents nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder und Teens an. Die beteiligten Lehrerinnen waren glücklich über den Verlauf der Woche und auch die Schüler waren begeistert: „Ich habe neue Lebensmittel kennengelernt, die ich gar nicht kannte und die total gut schmecken.“

Aufgrund der guten Erfahrungen in der Projektwoche plant das Gymnasium Maria Königin eine weitere Kooperation zum Thema Ernährungsberatung und nachhaltige Ernährung.

Informationen über die Angebote von Eva Hennes finden sich auf deren Homepage www.eva-hennes.de  und die Angebote von Anita Jung hier: https://www.naturerlebniswerkstatt.de