„Lesen stärkt die Seele“ – Diese Weisheit von Voltaire wurde unseren Schülern am Tag der Autorenlesung einmal mehr bewusst. Dazu kam Herr Hansjörg Nessensohn im Rahmen des „Literarischen Herbstes“ in unsere Schule, um den 8. Klassen in zwei Lesungen seine literarischen Werke sowie sein Leben als Autor zu präsentieren.
Der Autor aus Köln brachte seine Jugendbücher „Und dieses verdammte Leben geht immer weiter“, „Delete me“ und „Mut.Machen.Liebe“ mit und las Ausschnitte daraus vor. Schnell wurde den Schülern klar: Jugendbuch ist nicht gleich Jugendbuch – unter ihnen verstecken sich einzelne Genres, bei denen jeder fündig wird. So facettenreich die Interessen der Jugendlichen sind, so sind auch die unterschiedlichen Stilrichtungen der Bücher. „Delete me“ erwies sich als ein packender Thriller, der dystopische Elemente enthält und eine nicht ganz so positive Zukunftsaussicht im digitalen Zeitalter skizziert. Konträr dazu befasst sich „Mut.Machen.Liebe“ mit historisch-gesellschaftlichen Gegebenheiten und der Freiheit von uns Menschen, so sein zu können, wie wir wirklich sind und sein wollen.
Besonders versunken waren die Zuhörer in der Geschichte aus Nessensohns ersten Roman. Inspiriert von einem echten Kriminalfall aus dem Jahr 2007, behandelt der Roman die Themen Freundschaft und Verlust. Die Schüler fühlten schnell mit dem Protagonisten mit, der eine besonders große Bürde mit sich herumträgt, wie sich im Laufe des Buches herausstellt.
Da Hansjörg Nessensohn zu diesem literarischen Werk auch ein Drehbuch verfasst hat, konnten die Jugendlichen selbst aktiv werden und Szenen daraus vorspielen bzw. vorlesen. Auch hatten sie genügend Zeit, Fragen zu stellen, die sich mit dem Beruf eines Autors, dem Schreibprozess, persönlichen Gegebenheiten oder Rückfragen zu den Büchern beschäftigten. So wurden auch komplexe Themen angesprochen wie Digitalisierung oder der „Problematik“, dass Lesen heutzutage einen eher geringeren Stellenwert beigemessen wird.
Schnell wurde klar, dass die authentische Begegnung mit dem Autor Literatur interessant werden lässt. Und genau das möchte der Literarische Herbst in Lennestadt erreichen: Das Projekt verfolgt vor allem die Zielsetzung, Kinder und Jugendliche (wieder mehr) zum Lesen zu animieren. Hier konnte der Autor durch die aktuellen und bedeutsamen Themen und Motive der Bücher sowie seine sympathische Art, den Jugendlichen auf Augenhöhe zu begegnen, punkten: „Er hat das echt gut rübergebracht und hat uns alles gut erklärt. Besonders das erste Buch fand ich spannend, das wäre was für mich“, bestätigte ein Schüler der 8b.
Das Gymnasium Maria Königin bedankt sich bei den Organisatoren, unter anderem unserem ehemaligen Lehrer Gerd-Peter Zapp, vor allem aber bei Hansjörg Nessensohn, für die Bereitschaft, Leseförderung voranzutreiben. Schlussendlich kann bilanziert werden, dass, besonders durch die authentische Begegnung mit dem Autor selbst, eben dieses Ziel erreicht wird. So resümiert auch eine Schülerin der 8b: „Ich fands total interessant, einen Autor mal in echt zu sehen und ihn direkt zu fragen, wieso er die Geschichte so geschrieben hat, wie sie nun auch ist.“
Der Autor Hansjörg Nessensohn lebt in Köln und arbeitet, neben dem Schreiben seiner Jugendromane, auch als Drehbuchautor und Storyliner für verschiedene Serien, beispielsweise für die ARD-Serie „Hubert ohne Staller“. Er studierte Medienwissenschaften, entschied sich nach einem Praktikum aber dafür, als Autor tätig zu werden. Wer mehr erfahren möchte, kann sich auf seiner Homepage erkundigen: https://hansjoerg-nessensohn.de .