Der Leistungskurs Kunst gestaltet den Kleffweg in Albaum

Kunst in der freien Natur entlang eines Hangwegs zwischen alten Bäumen – diese  reizvolle Gelegenheit bietet sich dem LK Kunst im Rahmen eines Projektes, das durch Mittel aus dem Förderprogramm „Regionale Kulturpolitik“ des Landes Nordrhein-Westfalen und Sponsoren großzügig finanziert wird.

„geschichtet-verwoben“ lautet das Rahmenthema für die entstehenden Kunstwerke. Es geht um den Naturraum, seine Entstehung und Nutzung und um die Verwobenheit der Menschen mit ihrer Heimat. Die Kunst-Objekte sind auf diesen konkreten Ort bezogen.

Voraussetzung dafür war natürlich Ortskenntnis. Der LK besuchte bereits im Januar den metallverarbeitenden Betrieb HERA. Dabei ging es um das Material Metall: Erzvorkommen und die Energiequellen Wasser und Holz haben in den Tälern des Sauerlandes die Industrialisierung emöglicht. Chiara Dietz arbeitet an drei Lampions, die diese Aspekte unter dem Thema „Energie“ aufgreifen. Lena Wüllner wird bei ihren Figuren aus Stein und Draht durch HERA technisch unterstützt.

Der zweite Besuch in Albaum galt der Landes-Fischeranstalt des LANUV und dem Thema Wasser. Der Kurs holte sich bei einer engagierten Führung durch den Ausbildungsleiter des Landesinstituts, Herrn Holtegel, und im Gespräch mit Auszubildenden zum Fischwirt wertvolle Informationen über den Bach, das Wasser und die Fische. Die jungen Männer erzählten von der Wanderung der Lachse, vom Versuch, die vom Aussterben bedrohte Flussperlmuschel zu erhalten, und von ihrer Begeisterung für das vielfältige Leben unter der Wasseroberfläche. Lisa Willmes und Jessica Unruh beziehen sich mit ihren Arbeiten „Rückenfigur Angler“ und „Fischreuse in den Bäumen“ auf ihre Eindrücke dort. Es soll auch ein Denkmal für die Flussperlmuschel entstehen.

Ein Vortrag über die Entstehung und die Geologie der Albaumer Klippen im Gymnasium von Andreas Emmerling-Skala rundete das „Inspirations-Programm“ ab. Anna-Lena Schultes Erdzeitalter (Kugeln aus Beton) werden darauf Bezug nehmen.

Die Arbeiten von Jennifer Fot und Emma Tigges beschäftigen sich mit den Ortssagen aus Albaum. So entstehen auch zwei Schanollen als symbolische Hilfsgeister für den Kleffweg.

Besonders beeindruckt hat die Schülerinnen der Kampf der Albaumer um ihren Weg. Er wurde wegen Baufälligkeit geschlossen und die Renovierung erschien auf Grundlage des ersten Gutachtens zu teuer. Die Bürger erbrachten ein Gegengutachten und setzten sich durch. Einige Kunstwerke greifen dieses Engagement auf. So wird es von Choice Pokolm eine „Siegessäule“ geben und unter dem Motto „Wir befreien den Weg“ eine Hecke aus Ästen, durch die sich Arbeitsgeräte hindurchschlagen, die von Bewohnern aus Albaum gespendet werden sollen (Eleni Hartmann, Madeleine Kebben und Antonia Rinke).

Lorena Droste und Leonie Berens greifen die Themen Generationen, Tradition und Erinnerung auf, die sich mit solch einem Weg verbinden.

Jana Börger und Lena Wüllner nehmen mit ihren Arbeiten direkt Bezug auf Aspekte des Ortes.

Bei Wegbegehungen mit Vertretern des Ortes und der Gemeinde Kirchhundem sowie dem Revierförster Herrn Weiken holten sich die Schülerin grünes Licht in Albaum. Auf einer Bürgerversammlung am 21.6.2017 wurden die Projekte vorgestellt und sehr positiv aufgenommen. Mit großem Einsatz aller Beteiligten wird in der unteren Pausenhalle und in Albaum gearbeitet. In der letzten Schulwoche werden die Schülerinnen im Rahmen von Projekttagen ihre Arbeiten fertigstellen.

Marlene Skala