In der letzten Januarwoche stand für unsere vier 9er-Klassen jeweils ein Projekttag unter dem Thema „Es(s) geht um mehr – Essen ist Leben“ auf dem Programm. Im ersten Teil erhielten die Schülerinnen und Schüler altersgerechte Sachinformationen zu problematischem Essverhalten. „Ein wichtiges Thema, über das jeder Jugendliche aufgeklärt sein sollte“, sind sich die Jugendlichen in der abschließenden Feedback-Umfrage einig.
Denn in den letzten Jahren, zusätzlich verstärkt durch die Corona-Pandemie, haben psychische Belastungen von Jugendlichen deutlich zugenommen. Auch die Zahl von Jugendlichen mit problematischem Essverhalten ist stark angestiegen. Genau hier möchte das Beratungsteam mit dem Präventionsangebot ansetzen, denn problematisches Essverhalten beginnt meist im Jugendalter. Neben verschiedenen Belastungsfaktoren im persönlichen Umfeld kann auch sozialer Druck durch übertriebene Schönheits- und Leistungsideale das Selbstwertgefühl der jungen Menschen stark beeinträchtigen und zu Unsicherheiten bei der Wahrnehmung des eigenen Körpers führen. Die frühzeitige Förderung schützender Faktoren ist daher bedeutsam. Darum lag auch diesmal wieder ein besonderer Fokus darauf, die Bedeutung von stärkenden Ressourcen im persönlichen Umfeld und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Besonders eindrucksvoll zeigte sich, wie sehr die Schülerinnen und Schüler sich gegenseitig als wertvolle „Tankstellen im Alltag“ ansehen. Und wie wichtig ein respektvoller Umgang miteinander ist und ein empathischer Blick darauf, wie es den anderen wirklich geht. Über 70 Prozent der Schülerinnen und Schüler gaben an, dass sie sich nach dem Projekt zutrauen würden, auf eine betroffene Person zuzugehen und ihr Hilfe anzubieten. Zum Abschluss freuten sich die Schülerinnen und Schüler über tolle Komplimente von ihren Klassenkameraden. Mal mit viel Tiefgang und Feingefühl, mal überraschend oder auch etwas verrückt – aber immer Balsam für die Seele!
Im zweiten Projektteil konnten wir erneut Eva Hennes, Diplom-Ökotrophologin und selbst Mutter von zwei unserer Schülerinnen, gewinnen. Für Frau Hennes ist es ein großes Herzensanliegen, Kinder und Jugendliche zu unterstützen, damit sie eine positive Beziehung zum Essen aufbauen. Aus Erfahrung weiß Sie, dass dies am besten funktioniert, wenn man schöne ESS-Erlebnisse schafft und damit das Fundament für ein gutes Verhältnis zum Essen entstehen lässt. Nach dem Motto von Frau Hennes „führt der Weg zu Gesundheit und Wohlergehen durch die Küche.“
Also ging es in die Gemeinschaftsküche vom benachbarten Jugendhof. Alle Schülerinnen und Schüler waren beim Kochevent mit vollem Einsatz dabei und hatten großen Spaß am gemeinsamen Zubereiten der Gerichte. Ohne allzu großen Aufwand wurde etwas Leckeres und Gesundes aus vielfältigen Zutaten zubereitet. Dabei wurden auch neue Lebensmittel entdeckt. Ein mediterraner Nudelsalat, ein saftiger Spitzkohl-Möhren-Salat sowie pikant marinierte Kartoffeln, Kürbisse und Süßkartoffeln aus dem Ofen standen auf der Speisekarte. Abgerundet wurde das Menü durch ein raffiniertes Quark-Schichtdessert und leckere Dinkel-Apfel-Waffeln.
Mit diesen tollen Rezepten haben die Schülerinnen und Schüler gemeinsam ein besonderes „Ess-Erlebnis“ schaffen können. Das Schlemmen und Genießen nach getaner Arbeit war dabei natürlich das Allerschönste! Die leicht gelingenden, vollwertigen Rezepte können zukünftig auch zuhause nachgekocht werden. Dazu gibt es für jede Klasse ein Rezeptheft mit Fotos vom Kochevent.
Abschließend gilt ein großes Dankeschön Eva Hennes. Sie hat mit großem persönlichem Engagement und Zeiteinsatz ganz maßgeblich zum Erfolg des Projektes beigetragen. Auch der NaturPur Biomarkt Lennestadt ist uns mit einem großzügigen Preisnachlass beim Einkauf der Lebensmittel entgegengekommen. Zu guter Letzt gilt unser Dank dem benachbarten Jugendhof, dessen Gemeinschaftsküche und Speiseraum wir kostenlos nutzen durften.
Christiane Schell (Mitglied MK-Beratungsteam)
