„Visionärin“ Carolin Geisler erhält Engagement-Preis

In einer perfekt organisierten Veranstaltung verlieh die Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem den Schülerpreis 2025 an vier Schülerinnen und Schüler der Attendorner und Lennestädter Gymnasien. Die Preisträger waren zuvor von schulinternen Jurys gewählt worden.

„Mit diesem Preis wollen wir junge Menschen auszeichnen, die  Verantwortung übernehmen, die etwas bewegen und wir hoffen, dass sie als Vorbilder auch andere mit dem Ehrenamts- und Sozialengagementsvirus anstecken“, erklärte Heinz-Jörg Reichmann als Vorstandsvorsitzender der Sparkasse in seiner Begrüßung.

Maria Königin als Gastgeber mit „Winnie Wackelzahn“

Neben den Schulleitungen und Schülern der beteiligten Schulen waren auch die Bürgermeister von Attendorn, Kirchhundem und Lennestadt, die Familien der Preisträger und zahlreiche Vertreter der Sparkasse anwesend.

Für das Gymnasium Maria Königin wurde Carolin Geisler aus der Q2 für ihr konsequentes und intensives Engagement für Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz ausgezeichnet. Carolin war auch maßgeblich an der Gründung der Bezirksschülervertretung beteiligt und arbeitete im Vorstand der Landesschülervertretung mit.

Da Maria Königin auch Gastgeber der Veranstaltung war, oblag es Schulleiter Fabian Borys ein Grußwort an die zahlreichen Gäste der Veranstaltung zu richten und die musikalische Gestaltung übernahmen Fünft- und Sechstklässler mit drei Beiträgen aus dem sehr erfolgreichen Kindermusical „Winnie Wackelzahn“.

Engagement für Nachhaltigkeit und eine gesündere Welt

„Du setzt dich als Visionärin für eine bessere, gerechtere, gesündere Welt ein. Außerdem hast du viele, immer neue, teilweise unkonventionelle Ideen, die du umsetzen und mit denen du andere Menschen unterstützen und prägen möchtest – am liebsten sofort.“ So beschrieb Lisa Braune als Laudatorin die besonderen Fähigkeiten Carolin Geislers. Carolin erkenne den aktuellen Stand der Ding, ungeschönt, realistisch, schmerzhaft – und dabei sei ihr auch bewusst, was der aktuelle Stand für die Zukunft bedeute und welche Konsequenzen er mit sich bringe, aber auch, was sich ändern müsse, damit sich Potentiale entfalten und positive Entwicklungen eintreten könnten.

Carolin Geisler ist in der Ortsgruppe Olpe von „fridays for future“ aktiv, organisiert Demonstrationen und tritt als Rednerin auf. Weiterhin engagiert sie sich in der Greenpeace Jugend in ganz konkreten Projekten und bei Protestveranstaltungen zum Schutz des Meeres und des Waldes.  Lehrer Peter Peil betonte auch Carolins Einsatz für Nachhaltigkeit in der Schule, etwa bei der Umstellung des Angebots der Cafeteria.

Carolin sei kreativ und innovativ, entschlossen, resilient und risikobereit. All das mache eine Visionärin aus. Die Laudatoren erklärten: „In unserer heutigen Welt, die voll von teilweise beängstigenden Entwicklungen, Veränderungen und Strömungen ist, brauchen wir Menschen, die die Zukunft im Blick haben, sie sehen und selbst in die Hand nehmen – wir brauchen mehr Visionärem wie Carolin“.

„Macht darf nicht das Recht brechen“

Den Bezug zum aktuellen Weltgeschehen stellte auch Fabian Borys in seinem Grußwort her. In deutlichen Worten kritisierte er eine Entwicklung, in der man beobachten könne, „wie die Macht das Recht bricht“.  Im Hinblick auf die Entwicklung in den USA erklärte er: „Das langjährig gewachsene Wertegefüge, politische und strategische Freundschaften werden dem größenwahnsinnig anmutenden Leitspruch ‚Amerika first‘ oder ‚Make Amerika great again‘ geopfert. In einem sich ständig wiederholenden Narrativ werden aus Tätern Opfer und aus Opfern Täter gemacht. Der Deal und nicht die Haltung ist die neue Grundlage für den Handschlag von Mächtigen, die jetzt wohl Dealmaker heißen. Moralische Grundsätze, Solidarität und ein innerer Kompass gehören eindeutig nicht mehr dazu. Einzig die politische und militärische Macht, machen zu können, was man will, bestimmt das Handeln.“

Auch in Deutschland sei „aus einem Wir-Gefühl immer mehr ein heterogener, zuweilen egoistischer Umgang mit alltäglichen Situationen geworden“ und „das Wort ‚Solidargemeinschaft‘ droht zunehmend an Strahlkraft zu verlieren, vielleicht sogar irgendwann ein Fremdwort zu werden“.

Ausgezeichnete zeigen Empathie, Engagement und Herzblut

In völligem Gegensatz zu diesen Entwicklungen stünden die vier Preisträger. Fabian Borys: „Sie, liebe Preisträgerinnen und Preisträger, setzen sich beeindruckend dafür ein, dass unsere Gesellschaft genau das zur Verfügung steht, was wir alle im Alltag und in unserem Leben benötigen: Empathie, Engagement, Herzblut und vor allem Zeit! Ihre Leistungen sind auch ein Aufruf und ein großes Ausrufezeichen für uns alle hier Anwesenden, damit wir uns Zeit nehmen für unsere Familien, Freunde, aber auch für die Gesellschaft.“

Ausgezeichnet wurden neben Carolin Geisler noch Justus Stücher vom St. Ursula Gymnasium Attendorn, Sarah Tillmann vom Rivius Gymnasium Attendorn und Moritz Krause vom Gymnasium der Stadt Lennestadt. Alle drei sind ebenfalls in vielfacher Hinsicht inner- und außerschulisch engagiert.

Neben den Schulleitungen, Lehrern und Schülern der beteiligten Schulen waren auch die Bürgermeister von Attendorn, Kirchhundem und Lennestadt, die Familien der Preisträger und zahlreiche Vertreter der Sparkasse anwesend.

Mit drei Liedern aus dem Musical Winnie Wackelzahn sorgte die Musical AG des Gymnasiums Maria Königin für eine erfrischende Abwechslung zwischen den Reden und Ehrungen. Die Leitung der AG hatten Harald Jüngst, Marlene Skala und Berthold Kresin, der gemeinsam mit Jonte Hauschild und Luca Steiner auch die Begleitband bildete.

Zum Abschluss der Veranstaltung waren sich alle Anwesenden im Dank an die Sparkasse einig, dass der Preis gerade in der heutigen Zeit ein wichtige Zeichen für den Zusammenhalt der Gesellschaft sei.

(Fotos: Udo Geisler, Kerstin Sauer, Christoph Tebrügge, Ansgar Kaufmann)

Ansgar Kaufmann