Schülerinnen und Schüler aus den 9. Klassen des Gymnasiums Maria Königin trafen in Brandenburg Anfang November eine polnische Klasse ihrer Partnerschule, der Gemeinschaftsschule Nr. 96 aus Otwock. Sie spielten zusammen, erkundeten die Stadt Storkow in einer Stadtrallye mit kreativen Aufgaben und drehten gemeinsam einen Trickfilm zum Thema „Natur“. Ein Höhepunkt war der Tagesausflug nach Berlin mit Besteigung der Reichstagskuppel und Besichtigung der Denkmäler entlang der Straße „Unter den Linden“ bis zum Alexanderplatz. Sie führen die jüngere deutsche Geschichte in einprägsamen Bildern vor Augen.
Alles stand im Zeichen der Kooperation zwischen deutschen und polnischen Jugendlichen. Das von Marlene Skala und Ute Fröhlich vorbereitete Programm kam gut an, die Jugendlichen erlebten die Begegnung als bereichernd und verständigten sich auf Englisch. Sie freuten sich über die Möglichkeit, polnische Altersgenossen zu treffen. An einem internationalen Abend stellten sich beide Schulen und Regionen vor. Bei der Abschlussparty gab es polnische Gruppentänze, bis alle außer Atem waren.
Die Jugendbegegnungsstätte Hirschluch liegt südöstlich von Berlin malerisch zwischen Seen in Kiefernwäldern. Sie führt solche Treffen durch, die durch das Deutsch-Polnische Jugendwerk gefördert werden. Es war ein neuer Anlauf, die Beziehungen zur Schule in Otwock wieder aufzunehmen. Seit dem Jahr 2000 führte das Gymnasium Maria Königin einen klassischen Schüleraustausch mit Besuch, Gegenbesuch und Unterbringung in Familien durch.
Die politisch gewollte Umstrukturierung des Schulsystems in Polen und Covid 19 haben dazu geführt, dass das Projekt mehrere Jahre auf Eis lag. Das galt aber nicht für die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den deutschen und polnischen Kolleginnen. Also wurde gezoomt, überlegt und bei einem Ortstermin in den Sommerferien recherchiert, was möglich ist. Herausgekommen ist dieser gelungene Kompromiss. Die Fahrtstrecke mit dem Zug war für beide etwa gleich lang, der Ort bot ideale Bedingungen und die Teilnehmer würden laut Umfrage die Reise weiterempfehlen. Natürlich ist es schade, dass die Jugendlichen so Otwock und Warschau bzw. Lennestadt und Köln nicht kennenlernen, aber immerhin lernen sie einander kennen – und das ist ja schon viel.
Marlene Skala